10. Dezember: Dr. Markus Fein

Ein Festival des Miteinanders
Es ist Samstag. Der fünfte und letzte Tag unseres Fratopia-Festivals. Allein an diesem Tag strömen 13.000 Menschen in die Alte Oper Frankfurt. Ich spüre Begeisterung unter den Konzertgängern, große Neugier, das Kribbeln und Pulsieren des Festivaltreibens.
Kurz vor Beginn eines Konzerts im Liszt Salon betreten zwei Besucher mit Blindenstock den Saal – da werden sie spontan und selbstverständlich von Besuchern an die Hand genommen und es wird ihnen ein Platz in dem ansonsten völlig überfüllten Konzertsaal freigemacht.
Es waren solche Momente, in denen das Festival der Musik zu einem Festival des Miteinanders wurde.
Wie schön, dieses Miteinander der Menschen an Kulturorten zu spüren. Es gibt wenige Räume, in denen wir heute vorurteilsfrei, derart plural zusammenkommen; die Kultur sollte – auch in politisch streitbaren und so aufgewühlten Zeiten – ein offener Ort bleiben, eine Chance, im Gespräch zu bleiben. 250 Konzerte haben wir an diesen fünf Festivaltagen erlebt; hier Klassik, dort Jazz, Weltmusik, Experimentelles, Tango oder kubanische Leichtigkeit. Fratopia versteht sich als Festival der Entdeckungen und gibt Vielfalt Raum.
Das passt zu Frankfurt. Als Stunden später der letzte Festivalakkord verklungen ist, liegen wir uns in den Armen. Wir konnten sie spüren: die Utopie von Fratopia. Die Planungen für 2026 laufen auf Hochtouren.