Wissenschaft & Forschung
Wissenschaft & Forschung
Förderung zukunftsweisender Studien
wissenschaftliche Ansätze der Alternsforschung
In Form von Studien und Stiftungsprofessuren
Im Bereich Wissenschaft und Forschung setzt sich die ODDO BHF Stiftung überwiegend für die Erarbeitung innovativer Studien und zukunftsweisender Evaluationen ein. Mit der Förderung eines universitären Forschungsforums sowie zweier Stiftungsprofessuren hat die Stiftung bereits in den Anfängen erste wissenschaftliche Ansätze der Alternsforschung und der interdisziplinären Forschung unterstützt.
Viele ältere Menschen sind lange aktiv und leben Jahrzehnte in ihrem gewohnten Umfeld. Sie haben über viele Jahre stabile soziale Kontakte und müssen sich den Veränderungen des Alltags im Alter stellen, veränderte Technikanforderungen meistern und wollen trotz zurückgehender Fähigkeiten mobil bleiben und an der Gesellschaft teilhaben.
Was bedeutet Altern in der heutigen Zeit? Welche Anforderungen stellen ältere Menschen heute an das eigene Altern und an die Gesellschaft? Ist das Alter eine Krankheit oder eine Zeitspanne voller Ressourcen? Fragen wie diese stehen in der Alternsforschung zur Diskussion.
Forum für interdisziplinäre Alternsforschung
Was heißt normales Altern? Aktuell feiern Menschen des geburtenstärksten Jahrgangs in Deutschland ihren 50. Geburtstag. Aber nicht nur die „Baby-Boomer“-Generation, auch die Älteren von heute stellen andere Anforderungen an das eigene Altern und an die Gesellschaft als die noch genügsame Nachkriegsgeneration.
WeiterlesenDeutsches Zentrum für Suizidprävention
Die ODDO BHF Stiftung unterstützt zusammen mit anderen Institutionen das Projekt “Frankfurter Informationsplattform für schizophrene Psychosen”, kurz FIPPS. Durch diese Initiative sollen Aufklärungsarbeit geleistet und Behandlungsangebote verbessert werden.
WeiterlesenQualitätsentwicklung und Leistungstransparenz in Frankfurter Altenpflegeheimen
Die Qualität eines Pflegeheims hängt oftmals von der Qualität der Ausbildung der Pflegefach-kräfte ab. Daher hat die ODDO BHF Stiftung 2001/2002 für ihren neu entwickelten Förder-schwerpunkt „Leben im Alter“ ein Projekt entwickelt, das die Pflegequalität in den Frankfurter Altenpflegeheimen durch umfangreiche Fortbildungsmaßnahmen verbessern sollte und zudem das Leistungsniveau der einzelnen Heime in einem Quervergleich transparent machen wollte. Fortbildungsmaßnahmen und Leistungsvergleich zwischen den einzelnen Heimen wurden unter Leitung der Fachhochschule Frankfurt am Main durchgeführt. 26 Heime hatten das Angebot angenommen, sich dem Qualitätsvergleich zu stellen. Die Ergebnisse wurden in Form einer vergleichenden Stärken-Schwächen-Analyse dargestellt. So erhielten die Heime eine präzise Positionsbestimmung und Hinweise für Maßnahmen zu Qualitätsentwicklung. Die Veröffentlichung der Ergebnisse in Form einer Rangliste erfolgte nicht, da die Heimträger ihre Einverständniserklärung nicht erteilten. Die wissenschaftliche Auswertung der Daten und Befragungen wurde 2004 vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) veröffentlicht.
Stiftungsprofessur für interdisziplinäre Alternswissenschaften
Die Frage nach dem Erhalt von Lebensqualität im Alter sowie die Erforschung der Bedingun-gen guten Alterns, von Alternsprozessen und von Alternsfolgen sind Themen der Stiftungs-professur für Interdisziplinäre Alternswissenschaften, die die ODDO BHF Stiftung von Mitte 2009 bis Mitte 2014 im Anschluss an ihre Stiftungsprofessur für Gerontopsychiatrie ermög-licht hat. Der Lehrstuhl am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, der mit Professor Frank Oswald besetzt werden konnte, führt Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler mehrerer Fachdisziplinen zusammen. Besondere Bedeutung hat dabei die geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagen- und Anwendungsfelderforschung, die Verbindung zwischen Wissenschaft und Politik sowie die Aus- und Weiterbildung für ein stetig wachsendes Berufsfeld. Die Stiftungsprofessur für Interdisziplinäre Alternswissenschaften (IAW) wurde Mitte 2014 in eine ordentliche Professur der Goethe-Universität Frankfurt umgewandelt.
Stiftungsprofessur für Gerontopsychiatrie
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Gerontopsychiatrie liegt bei Patienten im höheren Lebensalter auf den vielfältigen Formen von Altersdemenz. Häufig leiden die Patienten zudem auch unter körperlichen Erkrankungen, die ihr Krankheitsbild zusätzlich negativ beeinflussen können. Ziele der gerontopsychiatrischen Betreuung sind, die Lebensqualität zu verbessern, fort-schreitende Erkrankungen aufzuhalten sowie noch erhaltene Fertigkeiten und soziale Kontakte zu fördern. Vor dem Hintergrund der hohen und steigenden Zahlen Betroffener mit Altersdemenz zählt die qualifizierte Versorgung mit Therapie und Betreuung zu den wichtigsten sozial- und gesundheitspolitischen Herausforderungen. Mit der Einrichtung einer Professur für Gerontopsychiatrie im Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt in 2003 hat die ODDO BHF Stiftung einen wichtigen Schritt ermöglicht, um mit Hilfe von gezielten Forschungsvorhaben eine Defizitanalyse der bestehenden Versorgungssituation vornehmen zu können und Perspektiven aufzuzeigen. Die Forschungsschwerpunkte der Professur, die mit Johannes Pantel besetzt werden konnte, liegen u. a. in der Analyse zu Risikofaktoren und Therapien bei Demenzpatienten.
Im Jahre 2008 ist es gelungen, die in Teilphasen seit 2002 geförderte Stiftungsprofessur in eine reguläre Professur bei der Goethe-Universität Frankfurt zu überführen.
Verwendung von Psychopharmaka in Altenpflegeeinrichtungen
Die missbräuchliche Verwendung von Psychopharmaka in Altenheimen, um die Pflegebedürftigen ruhig zu stellen und die Pflegekräfte zu entlasten, ist ein häufig diskutiertes Phänomen, bei dem medizinische, juristische, pflegerische und ethische Aspekte eine Rolle spielen. Wie kann gewährleistet werden, dass der Einsatz von Medikamenten ausschließlich der Lebensqualität der Heimbewohner dient? Diesen Aspekt hat von 2004 bis 2006 ein Projekt zum Einsatz von Psychopharmaka in Altenheimen untersucht, dessen wissenschaftliche Begleitung die ODDO BHF Stiftung ermöglichte. Durchgeführt wurde es von Expertinnen und Experten der Goethe-Universität Frankfurt. Die Expertise von pflegerischer Seite wurde vom Franziska Schervier Altenpflegeheim in das Projekt eingebracht. Ein zentrales Ergebnis waren im Heim praktisch anwendbare Handlungsempfehlungen, die auch in der Reihe „Frankfurter Schriften zur Gesundheitspolitik und zum Gesundheitsrecht“ veröffentlicht wurden. Im November 2005 wurden die Projektergebnisse auf einem wissenschaftlichen Symposium vorgestellt. Auf Anregung der beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und des Franziska Schervier Altenpflegeheims wurden in Folgestudien die Umsetzbarkeit und die zu erwartenden Erfolge bei der Beachtung der wichtigsten Handlungsempfehlungen untersucht. Hierzu wurden ein Interventionskonzept erstellt und Schulungsmaßnahmen für das Pflegepersonal erarbeitet. Darüber hinaus konnte in Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim ein Ethik-Komitee etabliert werden. Alle Folgeprojekte wurden von der ODDO BHF Stiftung finanziert.